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Deutsch > Chinesisch: Buch (Urban Fantasy), 70.000 Wörter
Urban Fantasy mit ca. 70.000 Wörtern
Dezember 2013
Beispieltext:
Ich erinnerte mich nicht, wann ich das letzte Mal mitten in der Nacht aufgewacht war. Normalerweise wurde ich nachts nie wach, nicht mehr, seit ich fünf oder sechs gewesen war. Verschlafen blinzelte ich in das Halbdunkel und wartete darauf, dass die vertrauten Gegenstände in meinem Zimmer Konturen annahmen. Silbrig schimmerte das Wasserglas auf meinem Nachttisch. Ich griff danach. Das Wasser schmeckte abgestanden und war eiskalt. Trotzdem trank ich einige Schlucke. Der Wind bewegte raschelnd die weißen Vorhänge an dem offenen Fenster. Wenn er sie für einen kurzen Augenblick auseinanderwehte, konnte ich durch einen schmalen Spalt den riesigen gelben Mond erkennen, der wie angepinnt am Himmel hing. Ich liebte diese Vollmondnächte, den kalten Geruch der Nacht. Fest kuschelte ich mich unter meine dicke Decke und lauschte den gewohnten Geräuschen aus dem Wohnzimmer. Erst als ich fast wieder eingeschlafen war, bemerkte ich sie.
Die Stille.
Augenblicklich war ich hellwach. Doch so sehr ich mich bemühte, es war nichts zu hören, kein Rascheln, wenn meine Mutter Brenda sich auf dem Sofa bewegte, kein Klirren, wenn sie ihr Weinglas auf den Tisch zurückstellte. Und schon gar nicht das vertraute Gemurmel des Fernsehers. Nichts. Es war still, zu still, totenstill.
Ich angelte nach meinem Bademantel und zog ihn an. Auf Zehenspitzen trippelte ich über den kalten Boden durch unsere Wohnung und schaltete die Lampen an.
»Mom?«, rief ich, dunkel ahnend, dass ich keine Antwort bekommen würde. Ich griff nach meinem Handy. Keine Nachricht. Ich wählte ihre Nummer und ließ es eine Ewigkeit klingeln. Am anderen Ende blieb es still. Langsam ging ich zurück in mein Zimmer, zog den Bademantel aus und legte mich in mein noch warmes Bett. Ich griff nach dem Buch auf meinem Nachttisch und versuchte vergeblich, mich auf die Zeilen zu konzentrieren. Das unruhige Gefühl, das sich meiner bemächtigte, konnte ich nicht abschütteln.
Etwas weckte mich. Ein überlautes Geräusch bahnte sich seinen Weg in meinen Kopf. Es war das nervende Gebimmel der Türglocke. Mein Buch polterte zu Boden, als ich mir verärgert die Bettdecke über den Kopf zog. Mom würde aufmachen. Es klingelte wieder, drängender, anhaltend. Ich wartete. Die Lampe neben meinem Bett brannte noch. Dann erinnerte ich mich. Böse Vorahnungen schwirrten durch meinen Kopf, während ich zur Tür lief.
Als ich öffnete, standen zwei Polizistinnen vor mir. »Emma Tate?«
Ich nickte.
»Können wir vielleicht hereinkommen?«, fragte die eine mit freundlichem Lächeln. Stumm führte ich sie ins Wohnzimmer.
»Ist deine Mutter Brenda Tate?«, fragte die Blonde zögernd. Ich brachte wieder nur ein Nicken zustande.
»Bist du allein hier?«
»Ja«, antwortete ich viel zu leise.
»Wir haben leider eine sehr traurige Mitteilung für dich.« Ihre Stimme zitterte ein wenig und ich fragte mich weshalb. Sie sprach nicht weiter. Nach einem kurzen Augenblick sprang ihre Kollegin für sie ein.
»Emma, also … wir haben deine Mutter gefunden. Sie hatte einen Unfall. Sie ist offenbar zu schnell gefahren und ins Schleudern gekommen.«
Ein Unfall? Das konnte nicht meiner Mutter passiert sein. Ich schüttelte den Kopf. Sie fuhr wie eine Schnecke. Es war jedes Mal peinlich.
»Ihr Auto hat sich auf einer Brücke überschlagen und ist in den Potomac gestürzt. Sie ist ertrunken. Wir konnten sie nur noch tot bergen.«
Das musste ein Irrtum, eine Verwechslung sein. Meine Mutter hatte immer Todesangst vor jeglichem Wasser gehabt, das nicht aus einer ordentlichen Leitung kam. Die Gedanken in meinem Kopf überschlugen sich. Ich musste etwas sagen, ihnen erklären, dass sie sich irrten. Sicher war Mom nur schnell zum Supermarkt gelaufen, um mir meine geliebten Samstagscroissants zu kaufen. Gleich würde ich hören, wie sich ihr Schlüssel in der Tür drehte. Doch kein Wort kam über meine Lippen.
»Wir möchten dich nicht allein lassen«, ergriff die Blonde wieder das Wort. »Können wir jemanden anrufen, der sich um dich kümmert?«
Ich schüttelte mechanisch den Kopf. »Da gibt es niemanden.«
»Kannst du nicht zu einer Freundin?« Ich griff nach meinem Handy und suchte Jennas Nummer heraus, dann gab ich das Telefon an die Brünette weiter. Jenna Stewart, meine beste Freundin, sie würde mich retten. Wie durch dicke Watte lauschte ich dem Gespräch. Einige Wortfetzen drangen zu mir durch. Unfall. Tod. Allein.
Es dauerte keine halbe Stunde und Jenna stand mit ihren aufgelösten Eltern vor der Tür. Im Gegensatz zu mir konnte Mrs. Stewart nicht aufhören zu weinen. Die beiden Polizistinnen wirkten erleichtert, als sie die Verantwortung für mich los waren. Mir blieb nichts anderes übrig, als ein paar Sachen zu packen und mit zu den Stewarts zu fahren.
Language pair(s)
German
> Chinese
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