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Deutsch > Englisch: Historischer Liebesroman zur Zeit der Hexenverfolgung in Bayern - ca. 300 Seiten

Thema: historischer Liebesroman zur Zeit der Hexenverfolgung in Bayern anno 1592
Umfang: circa 300 Seiten
Gewünschte Bearbeitungszeit: circa 2-3 Monate

Beispieltext:
Es stank in der Stadt, so dass selbst das anwesende Bauernvolk abfällig die Nase rümpfte. Seitdem der Henker und sein Sohn die meiste Zeit mit den angeklagten Hexen zu schaffen hatten, kümmerten sie sich nur noch sporadisch um den ganzen Unrat, der in den Gassen lag. Dies wiederum erhitzte die Gemüter der Bürger und führte zu Aufruhr in der Stadt. Im Balkenhaus herrschte trotz der vielen noblen Gesellschaft dicke Luft. Der Innere und der Äußere Rat waren vollzählig versammelt. Den Ersteren stellten sechs Patrizier, vornehme Bürger aus alteingesessenen Familien, darunter die vier Bürgermeister. Im Äußeren Rat waren hauptsächlich Mitglieder der handwerklichen Zünfte vertreten, so wie der Bäcker- und der Schneidermeister, der Schmied, Hafner, Wagner und ein Ackerbürger. Heftig wurde zwischen den Ratsherren und anwesenden Schongauer Bürgern im Eingang des Ballenhauses hin und her diskutiert. Das gemeine Volk war von der anstehenden Verhandlung ausgeschlossen, dennoch war der Fall der Hebamme Stadtgespräch. "Ruhe bitte!" Die einschneidende Stimme des Gerichtsschreibers war nicht sonderlich laut, dennoch erreichte sie die Ohren der Anwesenden und augenblicklich wurde es still. Der Landrichter mit Gefolge betrat das Balkenhaus und die Ratsherren folgten die breitgeschwungene Treppe hinauf bis zur Ratsstube, in der solche Verhöre in der Regel stattfanden. Der Raum hatte hohe Fenster aus Butzenscheiben und eine getäfelte Holzdecke, deren Balken und Verzierungen mit Ochsenblut bestrichen waren. An der Westseite stand ein großer Eichentisch, daneben das Schreibpult. Hinter einer gotischen Spitzbogentür verbarg sich das städtische Archiv, wo in einem großen Wandschrank wichtige Unterlagen und Urkunden sorgfältig verwahrt wurden. Die Herren nahmen ihren Sitzplatz auf den gepolsterten Stühlen mit den hohen Lehnen ein und warteten, ein Ausdruck unverhohlener Neugierde war ihnen ins Gesicht geschrieben. Auf den Wink des Landrichters wurde die an den Händen gefesselte Hebamme von den Gerichtsknechten hereingeführt. Gondel schaute nicht auf, sondern hielt den Kopf demütig gesenkt. Einige Haarsträhnen quollen unter dem groben Kopftuch hervor, ihren Augenlider waren dick geschwollen. Auf Geheiß des Gerichtsschreibers setzte sie sich auf dem bereitgestellten Holzstuhl und blinzelte vorsichtig um sich. Sie war offensichtlich kurzsichtig. Die zitternden Hände lagen sorgsam gefaltet in ihrem Schoß. Ihre untersetzte Figur wirkte abgemagert und die Wangen waren eingefallen. Als der Landrichter sie barsch ansprach, zuckte sie zusammen. "Wie heißt sie?"
"Gundula Gruber", sie besann sich, "man nennt mich auch die Froscher Grundel."

Specialization required

Arts/Entertainment

Language pair(s)

German > English

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